Hauptbereich
Aktuelles
Gemeinschaftsschule - Eine positive Zwischenbilanz Teil 2
Erstelldatum31.01.2018
Erfahrungsbericht von Lehnbegleiterin Kathrin Zink-Jakobeit (Auszüge):
Frau Kathrin Zink-Jakobeit kommt aus Waldachtal, sie ist Dipl.-Psychologin. Als Mitglied im Schulausschuss Schopfloch/ Waldachtal und Mutter einer Schülerin der GMS Schopfloch teilt sie uns in diesem Artikel ihre Erfahrungen zu der Gemeinschaftsschule Schopfloch mit.
Die richtige Schulwahl - die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen? Kleiner Faktencheck....
-> als Eltern wollten wir - wie alle anderen auch - bei dieser wichtigen Entscheidung nichts falsch machen. Das ist erst mal gar nicht so einfach...
- Wir wollten, dass unser Kind in allen Bereichen optimal, individuell gefördert und gefordert wird. Dabei sollte es in keinem Fach über- oder unterfordert werden. Dies ist nur möglich, wenn in jedem Fach auf dem Niveau gelernt werden kann, das dem Leistungsvermögen des Kindes entspricht. Ist es klasse in Mathe, kann es dort auf Gymnasialniveau lernen, ist es schwächer in Deutsch, kann es dort bspw. auf Realschulniveau lernen. Je nach Stärken und Schwächen. Das schafft Erfolg, Erfolg motiviert, Motivation ist die wichtigste Voraussetzung gute Leistung. Es entsteht ein positiver Kreislauf. Dieses Kriterium erfüllte nur die GMS durch das Angebot der verschiedenen Niveaustufen in jedem Fach und einen persönlichen Lerncoach
- Voraussetzung war für uns, dass unser Kind - wenn es dies möchte - die Chance hat, eine 2. Fremdsprache zu lernen. Dies geht an der GMS wie an der Realschule oder Gymnasium.
- Wichtig war uns auch eine gute schulische Atmosphäre. Die schien uns (die wir aus beruflichen Gründen in verschiedene Schulen Einblick haben) an den GMS besonders. Sowohl im Kollegium, unter den Schülern als auch zwischen Schülern und Lehrern hatten wir den Eindruck eines besonders guten sozialen Miteinanders. Dazu findet sich in der Pisa-Studie eine mögliche Erklärung, die die soziale Kompetenz von Neuntklässlern in 52 Ländern untersucht hat: Ein Ergebnis war z.B., dass eine höhere Vielfalt im Klassenzimmer die Fähigkeiten zur Zusammenarbeit fördert. Genau das haben wir in den Lerngruppen in den Gemeinschaftsschulen. Die Teamfähigkeit wiederum ist eine Basisfähigkeit, die auf dem Arbeitsmarkt zunehmend wichtiger wird. -> So haben wir uns für die Gemeinschaftsschule entschieden!
Als Mitglied des Schulausschusses / Rahmenbedingungen
- Wohnortnah unter einem Dach werden alle 3 Schularten unterrichtet - ein echter Standortfaktor (Bus fährt bspw. von Salzstetten aus 7.25 Uhr zur 1. Schulstunde nach Schopfloch, in Richtung Freudenstadt 6.25Uhr!)
- Gebäude: Moderne Schulgebäude, extra erweitert bzw. umgebaut für die neue Unterrichtsform, Schopfloch: u.a. Schwimmbad, moderne Sporthalle, Mensa mit freiem Blick ins Grüne Waldachtal: u.a. neu saniertes Leichtathletikgelände, moderne Sporthalle (-> diese Ausstattungen erlauben auch das Angebot des Profilfaches Sport ab Klasse 8, so wie es auch an Gymnasien mgl. ist)
- Personal Im Schulausschuss konnte ich von Beginn an die Entstehung und Entwicklung der GMS mitverfolgen: Beeindruckt hat mich von Beginn an das überaus große Engagement der Rektorin und des Lehrerkollegiums. Die Lehrer, die ich bisher kenne gelernt haben, arbeiten hier mit viel Herz und viel Verstand. Mein Eindruck ist: hierher kommen nur die besonders engagierten Lehrer. Die Kinder merken das! Motivierte Lehrer können Schüler hervorragend motivieren! Und auch das Lehrerkollegium ist vielfältig: Werkreal-, Real- und Gymnasiallehrer/innen. Auch sie bereichern sich gegenseitig und arbeiten toll zusammen.
-> Fazit:
a) aus Sicht als Mitglied des Schulausschusses Wir haben hier eine tolle Gemeinschaftsschule. Ich möchte sagen eine Perle. Die Gemeinden Schopfloch und Waldachtal können stolz auf diese Schule sein! Ein großes Bedauern habe ich: dass die Landespolitik die Eltern durch verwirrende Aussagen teilweise eher verunsichert als diese durch sachliche Informationen in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.
b) als Elternteil: Ich möchte gerne allen Eltern Mut machen, sich die Gemeinschaftsschulen wirklich anzuschauen, bevor sie sich ein Urteil bilden. Sprechen Sie mit Schülern, Eltern und Lehrern. Übrigens: das sollte man auch bzgl. der scheinbar bekannten Schularten tun. Sie heißen noch gleich, sind es aber nicht mehr unbedingt!
-eine Hauptschule von damals (als wir selbst noch in der Schule waren) ist nicht mehr die Haupt-/Werkrealschule von heute
-eine Realschule von damals ist nicht mehr die Realschule von heute
-und ein Gymnasium von damals ist nicht mehr das Gymnasium von heute.
-> Seien sie Ihren Kindern zu liebe offen und neugierig, sich auch eine neue Schulform anzuschauen, die einen neuen Namen und neue Inhalte hat, aber das Bewährte der bekannten Schularten beibehält. -> wir für unsere Familie jedenfalls können das sagen: wir haben das unvoreingenommen und gründlich gemacht. Es hat sich gelohnt. Das Fazit unserer Tochter lautet: "Mama - das war genau die richtige Entscheidung! Ich gehe so gerne in die Schule nach Schopfloch!"
-> Wir haben für unser Kind "die Stecknadel im Heuhaufen gefunden"