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Schülerstimme
Erstelldatum09.11.2020
von Malte A.
In den nächsten Wochen möchten wir immer wieder ehemalige Schüler/innen der Gemeinschaftsschule Schopfloch-Waldachtal zu Wort kommen lassen, die im vergangenen Schuljahr ihren Abschluss an unserer Schule ablegten.
Die 23 Absolventen der Realschulabschlussprüfung 2020 erreichten einen Gesamtschnitt von 2,4. Bei fünf Schüler/innen stand eine Eins vor dem Komma. Eine Belobigung gab es für sechs Schüler/innen mit einem Schnitt zwischen 2,0 und 2,4.
Mein Blick auf die Gemeinschaftsschule Schopfloch-Waldachtal
Ich gehörte zum ersten Jahrgang der neuen Gemeinschaftsschule Schopfloch-Waldachtal. Davor nannte sich die Schule Grund-, Haupt- und Werkrealschule Schopfloch. Ab dieser Zeit war es möglich hier einen richtigen Realschulabschluss mit gleichen Prüfungsinhalten wie an den bisherig reinen Realschulen zu machen.
Nach der ersten und zweiten Klasse in meinem Heimatort in der Grundschule Oberiflingen folgte für mich die dritte und vierte Klasse an der Grundschule Schopfloch.
Bei der Empfehlung für die weitere Schulart standen für mich nach der vierten Klasse Realschule und Hauptschule an.
Meine Eltern waren gleich der Auffassung, dass die neu gegründete Gemeinschaftsschule in Schopfloch ideal wäre. Zwei große Vorteile bei der neuen Schulart waren auch für sie, dass es an der Gemeinschaftsschule wegen des Ganztagesunterrichts keine Hausaufgaben gibt und dass ich mit dem Schulbus nach Schopfloch um 7.30 Uhr fahren konnte. Zur Realschule nach Dornstetten hätte ich den Bus um 6.39 Uhr nehmen müssen, hätte also täglich eine Stunde früher aufstehen müssen und morgens war ich immer müde. Auch waren wir nicht sicher, ob Haupt- oder Realschule der richtige Weg für mich sein würde.
An der Gemeinschaftsschule konnte man sich dann erst nach drei Jahren, also in der 8. Klassenstufe für die Art des Schulabschlusses entscheiden. Bis dahin arbeiteten alle gemeinsam in der Lerngruppe, allerdings auf verschiedenen Niveaustufen. Da gab es drei Niveaus: G – grundlegendes Niveau (Hauptschule), M – mittleres Niveau (Realschule) und E – erweitertes Niveau (Gymnasium).
Anfangs fiel mir die neue Schulform mit viel selbstständigem Lernen und weniger Frontalunterricht schon schwer. Doch die Lehrkräfte waren immer da und unterstützten uns beim selbstständigen Lernen. Jede Woche gab es mehrmals Einzelgespräche und man durfte selbst entscheiden, wann man für Kompetenznachweise bereit war. Auch hier unterstützten die Lernbegleiter.
Von Anfang an nahm ich mir vor das mittlere Niveau, also später dann den Realschulabschluss, zu machen. Das hatte auch der überwiegende Teil meiner Lerngruppe vor.
Bei den Elterngesprächen war ich immer dabei. Hier legten wir dann in der Klassenstufe 8 zusammen mit meiner Lernbegleiterin die Schullaufbahnempfehlung fest. Meine Lernbegleiterin machte mir immer Mut und festigte den Entschluss für mich und auch meine Eltern den Realschulabschluss zu machen. Die Prüfungen sind genau gleich wie an einer Realschule, also z.B. wie in Dornstetten.
Auf diese Realschulprüfung arbeiteten wir in der 9. und 10. Klassenstufe hin. Meine Lernbegleiterin und mein Lerngruppenleiter waren zuvor an einer Realschule Lehrer und kennen sich deswegen gut aus. Wir merkten, dass es auch den Lehrern wichtig ist, dass wir unseren Abschluss schaffen.
Zwar hatte ich immer etwas Angst und mit „keine Hausaufgaben“ war es die letzten beiden Jahre auch vorbei. Ich musste dann auch zu Hause lernen – etwa auf Mathe oder Vokabeln auswendig lernen in Englisch. Da war ich froh, dass mir meine Schwester immer wieder geholfen hat.
Bei der Prüfung habe ich dann einen guten Realschulabschluss geschafft und für gute Leistungen sogar einen Preis bekommen.
Für mich war die Schule gut. Obwohl das Ganze mit Kompetenzrastern, verschiedenen Niveaus oder Lernentwicklungsberichten anfangs ungewohnt war, bin ich jetzt im Nachhinein froh, dass es gut geklappt hat und ich einen guten Realschulabschluss gemacht habe.
Malte A.